Kleine Landeskunde
Costa Rica bildet mit seinen Nachbarstaaten eine
natürliche Landbrücke zwischen dem nord- und südamerikanischen Kontinent. Obwohl nur
unwesentlich grösser als Niedersachsen oder die Schweiz, zählt das kleine Land zu einer
der artenreichsten Gegenden unserer Erde: es beherbergt circa 5 % aller weltweit bekannten
Pflanzen- und Tierarten!
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Das Klima wird durch beträchtliche Höhenunterschiede
geprägt. Quer durch das Land, vom Nordwesten zum Südosten, zieht sich eine Gebirgskette,
die gleichzeitig eine Wetterscheide zwischen der pazifischen und karibischen Küste
bildet. Während bis ca. 700 Höhenmeter eine Durchschnittstemperatur von 24 - 27°C
vorherrscht, wird z. B. in der im zentralen Hochland gelegenen Hauptstadt San Josè (1150
m ü.M.) im Jahresmittel 20°C gemessen. Dagegen erreicht das Thermometer ab 3000 m ü.
NN. selten 10°C (höchster Berg: Cerro Chirripó mit 3820 m).
Auf die Vegetation haben diese Klimadifferenzen grossen
Einfluss. Die pazifische und karibische Tiefebene ist von tropischem Regenwald bedeckt. Im
äussersten Nordwesten Guanacastes herrschen dagegen infolge mehrmonatiger Trockenperioden
Trockenwald und Savannengebiete vor, in welchen sogar Kakteen gedeihen. Tropische
Bergregenwälder sind in Costa Rica genauso zu finden wie subalpine Vegetation oberhalb
der Baumgrenze.
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Einige der Hauptattraktionen Costa Ricas sind, neben
der abwechslungsreichen Flora und Fauna, natürlich die teilweise noch aktiven Vulkane.
Der berühmteste davon ist sicher der Arenal. Nach einer Jahrhunderte dauernden Ruhephase
brach er im Jahre 1968 überraschend wieder aus und ist bis heute aktiv. Besonders bei
Nacht kann man das beeindruckende Naturschauspiel seiner Eruptionen gut beobachten und
sehen, wie sich in der Dunkelheit die rotglühende Lava ihren Weg nach unten bahnt.
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Costa Rica kann auf exakt 1.228 km Küste verweisen,
wobei auf die Pazifikküste 1.016 km entfallen. Während die Karibikseite im Osten aus
einer praktisch kaum unterteilten Linie aus Mangrovensümpfen und feinem Sandstrand
besteht, ist die pazifische Seite sehr abwechslungsreich mit Sandstränden in den
unterschiedlichsten Farbvariationen, vorgelagerten Inseln, Flussmündungen und Steilufern.
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Während andere Nationen ständig aufrüsteten,
schaffte Costa Rica im Jahr 1948 das Militär ab und verwendete die dadurch eingesparten
finanziellen Mittel für einen konsequenten Ausbau des Schul- und Gesundheitswesens. Seine
Neutralität inmitten einer krisengeschüttelten Region brachte dem Land auch den Beinamen
"Schweiz Mittelamerikas" ein.
Eine positive Folge dieser Politik ist eine unbestreitbar hohe Lebensqualität, die sich
besonders in einer mit Europa vergleichbaren hohen Lebenserwartung und einem guten
Bildungsstandard äussert. Das Land ist die älteste Demokratie Lateinamerikas seit im
November 1949 die demokratische Verfassung verabschiedet wurde. Der Präsident, die
Vize-Präsidenten sowie die Parlamentsabgeordneten werden alle vier Jahre direkt vom Volk
gewählt.
Die Wirtschaft befindet sich zur Zeit im Wandel: zwar
zählen die traditionellen Exportprodukte wie Bananen und Kaffee immer noch zu den
grössten Devisenbringern des Landes, aber der Tourismussektor ist stetig auf dem
Vormarsch. Dabei legt die Regierung jedoch grossen Wert auf Umweltverträglichkeit. Die
Einwohner sind sich ihrer Naturschätze durchaus bewusst und haben immerhin ca. 25 % ihrer
Landesfläche unter Naturschutz gestellt, sodass Costa Rica mit einer grossen an Anzahl an
Nationalparks und privaten Naturreservaten aufwarten kann.
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